Klassenfahrt nach Wangerooge
Am 15. April 2024 brachen 28 Kinder der fünften Klasse mit vier erwachsenen Begleitern* auf nach Wangerooge. Der Bus brachte uns bis zur Fähre in Harlesiel. Während der Überfahrt kam Regen auf, und als wir endlich auf der Insel anlangten, schüttete es richtig. Wie gut, dass wir mit der Inselbummelbahn bis zum Bahnhof Westen kutschiert wurden. Die letzten paar hundert Meter Fußweg war der Himmel wieder gnädig mit uns. So erreichten wir gut gelaunt und sehr gespannt das Inselheim Schalksmühle, wo wir sehr freundlich von Falk und Regina Wichmann empfangen wurden. Die Zimmerbelegung hatten wir bereits zuhause geklärt, so waren die Zimmer schnell verteilt. Inzwischen hatte aber wieder der Regen die Oberhand gewonnen, sodass wir unsere Neugier noch etwas zügeln mussten, und der Erkundungsgang in die Umgebung bis zum nächsten Tag warten musste. Nach dem Frühstück am nächsten Morgen hielt uns aber nichts mehr zurück, und begeistert stellten wir fest, dass uns nur wenige Meter Dünenweg vom Meer trennten. Bummelnd gelangten wir an einen Strandabschnitt hinter einer quer vorgelagerten Buhne – ein riesiges Entdeckungsfeld. Nach dem Mittagessen folgten wir dem Fußweg nach Wangerooge Dorf. Am Ortseingangsschild hörte man Bedauern bei den Schülern: „Hier sieht es gar nicht mehr aus wie Wangerooge!“ Beim Nationalparkhaus
trafen wir auf Karo und Noah, zwei Meeresbiologen, die uns zur Spülsaumerkundung mitnahmen. Die Kinder machten begeistert mit und bestürmten die Fachleute mit Fragen, antworteten aber ebenso engagiert auf deren Fragen und waren kaum zu bremsen. Das waren die gar nicht gewohnt von anderen Schulklassen! Irgendwann mussten wir uns aber wieder auf den Heimweg machen. Nun merkten wir, dass wir doch schon einige Kilometer gelaufen waren… Die Beine wurden schwerer und schwerer, aber tapfer hielten alle durch! Abends vermeldete ein mitgeführter Schrittzähler die stolze Strecke von 16,7 km, die einige Kinder auch noch in Gummistiefeln abgelaufen sind!
Nach dieser Anstrengung ließen wir den Mittwoch ruhig angehen, sammelten Strandgut quasi vor der Haustür und eröffneten im Innenhof bei schönstem Sonnenschein eine Mobilé-Werkstatt. Dem Mittwochabend fieberten alle entgegen, einige warfen sich richtig in Schale: Partytime!! Das Inselheim bot die besten Voraussetzungen mit fest installierter Musikanlage und Discokugel an der Decke, und Herr Z. machte uns den DJ, als hätte er nie etwas anderes getan!
Schon nahte der letzte Inseltag. Vormittags übten wir uns in Seemannsknoten: Achterknoten, Kreuzknoten, Palstek und Co bereiteten uns darauf vor, mit Herrn Jacobs in See zu stechen, Kurs Seehundbänke inklusive Showfischen mit dem großen Kutternetz. Die für Nachmittag geplante Kutterfahrt rutschte allerdings in die frühen Abendstunden. Herr Jacobs hatte an dem Tag bereits sechs Gruppen durch das Wattenmeer, die „Kinderstube“ der Nordsee, geschippert und ebenso oft das Fischernetz zu Wasser gelassen. Dabei waren ihm bereits zwei ausgewachsene Seenadeln, Verwandte des Seepferdchens, ins Netz gegangen, die schon – mit Sauerstoff versorgt – im Schaubecken an Bord schwammen. Das war auch für die alten „Seebären“ des Kutters etwas Besonderes! Unser Fischzug förderte dazu neben allerlei Krabbel- und Krabbengetier einen Einsiedlerkrebs und zwei Babyschollen ans Licht. Natürlich wurden alle Meeresbewohner nach unserer Tour wieder zurück ins Meer gesetzt. Die Seehundbänke begeisterten die jungen Beobachter. Einige Tiere schwammen sogar näher an uns heran als wollten sie uns beobachten. Der Abendwind pustete ganz ordentlich. Trotz – vermeintlich – warmer Kleidung kroch uns die Kälte nach und nach in die Glieder. Gut, dass sich unsere Gastgeber im Inselheim nicht nur mit den Essenszeiten unserem abendlichen Vorhaben angepasst hatten, sondern mit Ofengemüse und heißem Tee auch noch zu später Stunde dafür sorgten, dass wir recht durchfrorenen Gestalten nach unserer Rückkehr schnell wieder aufgewärmt wurden.
Am Freitag schallte bereits um 5.30 Uhr der Weckruf durch den Flur, denn um 7 Uhr wurde unser Gepäck abgeholt. Da musste alles fertig sein! Frühstück, Zimmer klar – dann hieß es Abschied nehmen: „Abmarsch!“. Im gemischten Tross mit anderen Schülergruppen stapften wir Richtung Hafen. Bei der Überfahrt konnten wir noch lange den Westturm von Wangerooge sehen, der uns an die wundervollen Tage erinnerte, die wir auf der Insel verbracht haben und die uns immer in warmherziger Erinnerung bleiben werden.