…stellt einen in verschiedener Hinsicht reformpädagogischen Ansatz dar, der sich Zeit seines Bestehens hindurch lebendig weiterentwickelt hat. Mit Stolz schaut die Schulbewegung heute auf mehr als 190 Schulen in Deutschland und über 900 Schulen weltweit. Kein anderer reformpädagogischer Ansatz hat eine solche Ausbreitung erfahren wie die Waldorfpädagogik. Die Grundlage ist keine Weltanschauung; vielmehr basiert das Schulkonzept auf einer Erkenntnisarbeit, die am Menschen geleistet werden muss. Unter anderem deshalb konnte die Waldorfpädagogik auch in völlig verschiedenen Kulturkreisen fruchten.
Erziehung zur freiheit – erziehung im rythmus
Eine Entwicklungspsychologie des Kindes, von Rudolf Steiner Allgemeine Menschenkunde genannt, die sich bis zum jungen Erwachsenen erstreckt, bildet die Grundlage für diese Pädagogik, die sich zum Ziel gesetzt hat, am Kind und am Jugendlichen abzulesen, welche Art von Unterricht der Entwicklung förderlich ist. Dabei obliegt es den Lehrern, diese Menschenkunde in der unmittelbaren Begegnung mit dem Kind bzw. Jugendlichen weiterzuentwickeln.
Seit 1987 gibt es die Freie Waldorfschule Hamm. In unserer Schule spielt der handwerkliche Bereich neben den waldorfüblichen Besonderheiten eine tragende Rolle. Dieser Ansatz spiegelt sich heute in zahlreichen Praktika wider, die unter dem Aspekt des Lernens und Erlebens in der Praxis einen hohen Stellenwert haben. Daneben messen wir auch dem künstlerischen Bereich große Bedeutung für die Entwicklungsbegleitung des Kindes bei. Bildende Kunst, Musik, Eurythmie und Arbeiten mit Textilien helfen den Schülern, in diesem Bereich Erfahrungen zu machen.
Eine Waldorfschule ist in erster Linie eine Methodenschule. Dabei wird in der Unterstufe der Weg vom Tun über das Gefühl zum Denken gewählt und nicht ausschließlich die kognitive Arbeit als wesentlicher Lernfaktor betrachtet. Im Laufe der Entwicklung durch die Pubertät hindurch dreht sich dieser Weg allmählich um: „Erst denken, dann zielgerichtet handeln“, ist unser Grundsatz in der Oberstufe.
Dabei können die Lehrer selbst weitgehend frei bestimmen, welchen methodischen Weg sie mit der jeweiligen Klasse wählen wollen. Hier finden auch die Wünsche und Anregungen der Schüler ihren Platz. Die Nähe zu den Schülern manifestiert sich zudem in der Tatsache, dass in der Freien Waldorfschule Hamm ca. 360 Schüler in 13 Klassen unterrichtet werden. So verschwindet der Einzelne nicht in einer abstrakten Masse, sondern wird immer als Individuum wahrgenommen.
Die ehemalige Klassenlehrerin Monika Greif erklärt den Epochenunterricht