Keine Angst, wir wollen unsere SchülerInnen der 12. Klasse nicht sofort zu Biologisch-Technischen AssistentInnen ausbilden – aber im Biologie-Leistungskurs muss man eben ab und zu auch praktisch ran.
Es war also nun soweit. Am Montag, dem 21. Dezember morgens um 9.00 Uhr standen die jungen Leute der 12. Klasse vor dem Hochschul-Campus und schauten einigermaßen andachstvoll umher – irgendwo zwischen der Mensa, dem Großen Hörsaal, der Bibliothek und den Laboratorien.
Laboratorium – das klingt schon ein wenig nach Hightech, so ein wenig nach Watson und Crick, dem Nobelpreis und der Sache mit der Doppelhelix. Es ging – für fachlich etwas bewanderte LeserInnen gesprochen – um die PCR (poly-chain-reaction) um Phagen-DNA (Phagen sind „kleine Monster“, die sogar Bakterien infizieren können), um die Restriktion von DNA (das gezielte Zerschneiden der DNA mittels Endonucleasen) und es ging um „Gel-Elektrophorese“ und damit auch um den „genetischen Fingerabdruck“ Wow !!!
Alles in allem „propädeutisch-wissenschaftliches Arbeiten“ wie es die Richtlinien für die gymnasiale Oberstufe vorschreiben. Für alle geneigten LeserInnen, die bis zu dieser Stelle durchgehalten haben, denen aber immer noch nicht ganz klar ist, was wir da wollten: Der Biologie-Leistungskurs 12 und der Lehrer haben sich „um einen Tag Schule gedrückt“ und dafür einen Ausflug gemacht.
An der Hochschule ist wirklich alles ganz neu – sogar die Gebäude atmen noch etwas den Geruch von Farbe und feuchtem Putz aus. Wissenschaftliches Neuland betreten; komplizierte Arbeitsmethoden kennenlernen; einen Einblick erhalten in das Ambiente einer Hochschule. Die Bilder der jungen Leute sprechen für sich. Ich habe selten eine so ernsthafte Arbeitsatmosphäre erlebt.
Ein wenig bin ich auf die Hochschul-Dozenten und deren Top-Ausstattung schon neidisch. Jedoch hat mich das ernsthafte und konzentrierte Arbeitsverhalten meiner Schüler wieder versöhnt. Diese würde ich gegen kein noch so neues Laboratorium eintauschen wollen.